Die Burg

Etwa zeitgleich mit dem ersten Beleg der Ritter von Rheinbach dürfte auch die Rheinbacher Burg entstanden sein. Dendrochronologische Untersuchungen von Hölzern, die im Bergfried verbaut sind, ergaben ein Baudatum um 1180.

Die Burg lag strategisch günstig direkt an der Aachen-Frankfurter Heerstraße. Jeder Durchreisende wurde hier zur Kasse gebeten - er musste Zoll bezahlen.

Die Burganlage ist zweigeteilt: Einer recht beengten Hauptburg mit Bergfried und Palas ist eine weitläufige Vorburg vorgelagert. Der Palas war vor allem ein Repräsentationsbau. Im ersten Obergeschoss befand sich, neben weiteren repräsentativen Räumen, der große Herrensaal.

Darüber befanden sich einige kleinere Räume, wie etwa ein Speicherraum, eine beheizbare Stube und eine Laube. Im Erdgeschoss des Palas war die Küche untergebracht. Betreten wurde der Palas über eine hölzerne Treppe, die im ersten Obergeschoss in den Rittersaal führte, oder über den Bergfried, von dem aus ein Zugang zum zweiten Obergeschoss des Palas führte.

Der Grundriss der Rheinbacher Burg
Grundriss der Burg Rheinbach im Mittelalter. 1) Bergfried (später "Hexenturm" genannt); 2) Palas (später "Langer Bau" oder "Haus auf dem Schloss" genannt); 3) Torhaus zwischen Vorburg und Hauptburg; 4) Tor zwischen Stadt und Vorburg; 5) Halbturm der Vorburg (turris suburbii, Hundsturm).
Umgezeichnet nach FLINK 2003.

 

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