In Rheinbach dürften all die Handwerker ansässig gewesen sein, die für die Versorgung einer kleinen Stadt nötig waren. Vor allem das Lederhandwerk hat bis heute seine Spuren hinterlassen. So lag die Gerbergasse wie üblich vor den Mauern der Stadt, stromabwärts der Kall - dort, wo Abwässer und Gestank die Bürger weniger beeinträchtigten. Einen Marktplatz hatte Rheinbach nicht. Da Rheinbach kein Marktrecht hatte, spielte es als überregionaler Handelsort keine Rolle. Sämtliche Abgaben an der Kloster Prüm wurden nach Bad Münstereifel gebracht und dort verkauft. Nur für den örtlichen Bedarf ist ab dem frühen 14. Jahrhundert ein kleiner Markt belegt. Dieser fand auf der Hauptstraße zwischen Kirche und Bürgerhaus statt. |
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Die älteste überlieferte Ansicht von Rheinbach aus
der Apologia von 1659.
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Die Herren von Rheinbach hatten ein beträchtliches Einkommen durch die Zölle, die sie von den Durchreisenden kassierten, der Stadt blieb davon aber nichts. Wichtigstes Gewerbe in Rheinbach war daher die Gastronomie. Rheinbach war nämlich in weitem Umkreis die einzige Siedlung auf der Aachen-Frankfurter Heerstraße, so dass quasi alle Durchreisenden hier Station machten und sich für die Nacht eine Unterkunft suchten. Zahlreiche Gasthäuser gab es in Rheinbach. Die meisten lagen nördlich der Hauptstraße. |
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