Das zweitwichtigste Gebäude in Rheinbach war entsprechend die Kirche, die als Filialkirche (2) zur eigentlichen Pfarrkirche im zweiten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts errichtet worden war. Die Filialkirche war mit dem Mauerbau nötig geworden, da die Pfarrkirche bei der Stadtgründung ja außerhalb der Mauern geblieben war.

Ein weiteres wichtiges Gebäude des öffentlichen Lebens war die Wassermühle (5), die am Mühlteich in direkter Nähe zur Burg lag.

Wichtige Einrichtungen in Rheinbach waren auch die beiden öffentlichen Brunnen. Ein Brunnen lag vor dem Bürgerhaus. Er wurde durch die Kall gespeist. Der zweite Brunnen (9) lag an der Hauptstraße, an der Einmündung der Weiherstraße. Dieser Brunnen wurde durch eine unterirdische hölzerne Wasserleitung, deren Reste in der Weiherstraße gefunden wurden, mit Wasser versorgt.

Plan des mittelalterlichen Rheinbach
Der Plan des mittelalterlichen Rheinbach mit den wichtigsten Gebäuden.
1. Die Burg; 2. Filialkirche St. Martin; 3. Bürgerhaus; 4. Zehnthof des Klosters Himmerod; 5. Wassermühle; 6. Mieler Hof; 7. Prümer Stadelhof; 8. Dreeser Hof; 9. Brunnen auf der Hauptstraße.
Umgezeichnet nach FLINK 2003.

 

Große Bedeutung für das Leben in der Stadt hatten auch die verschiedenen Zehnthöfe, in denen die Abgaben für das Kloster Prüm (6, 7, 8) und das Kloster Himmerod (4) gesammelt wurden.

Insgesamt war Rheinbach auch nach seiner Stadtwerdung stark landwirtschaftlich geprägt. Auch die Schöffen, die Angehörigen der Rheinbacher Führungsschicht, bestritten ihr Einkommen aus der Landwirtschaft. Sie hielten die 14 Schöffenlehen.

 

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